Ablenkungsliste

Im Workshop bauen wir den Rückruf erstmal ohne viele Ablenkungen auf. Danach ist es wichtig, ihn ausreichend zu generalisieren, damit er am Ende auch bei großen Ablenkungen bombensicher sitzt.

Dazu müssen wir den Rückruf in vielen verschiedenen Situationen immer wieder üben. Die Schwierigkeit der Situationen sollte dabei nur langsam steigen. Einen Erstklässler setzt man ja schließlich auch nicht gleich vor eine Abiturklausur und erwartet, dass er die Aufgaben richtig löst. Wir brauchen also einen Trainingsplan, in den wir nach und nach immer schwierigere Ablenkungen mit einbeziehen.

Hier kommt jetzt die Ablenkungsliste ins Spiel. Auf ihr notierst du dir all die Ablenkungen, von denen du deinen Hund später mal abrufen können möchtest.

Im ersten Schritt nimmst du am besten einen leeren Zettel und brainstormst alle Ablenkungen, die dir einfallen. Schreib einfach alles auf, was dir einfällt. Versuche dabei die Ablenkungen möglichst konkret zu beschreiben. “Hunde” ist zum Beispiel sehr allgemein formuliert. Es macht für deinen Hund aber einen großen Unterschied, ob da in 100 Metern Entfernung ein angeleinter Hund vorbei schlendert, oder ob in wenigen Metern Abstand mehrere spielende Hunde über die Wiese tollen. Schreibe auch diese Abstufungen von den einzelnen Ablenkungen mit auf. Nimm auch unterschiedliche Orte mit auf – zum Beispiel “im Wald, ohne weitere Ablenkungen”.

Im zweiten Schritt bringst du die Ablenkungen dann in eine Reihenfolge von einfach bis schwer. Teilweise ist es schwer zu sagen, was jetzt wirklich schwieriger für deinen Hund ist. So manche Ablenkung ist einfach nicht direkt mit anderen vergleichbar. Ist es zum Beispiel schwerer, den Hund aus dem Spiel mit einem anderen Hund abzurufen, oder wenn direkt vor ihm ein Kaninchen flüchtet? Mach dir also keinen Kopf, wenn du einige Punkte nicht so genau sortiert bekommst. Es reicht, wenn die Reihenfolge halbwegs passt.

Du kannst dich dann an deiner Liste orientieren, wenn du den Rückruf übst. Du kannst dir auf deiner Ablenkungsliste auch direkt notieren, wenn du auf einer bestimmten Stufe erfolgreich geübt hast. Das kannst du zum Beispiel einfach mit einem Strich hinter der Ablenkung machen, wenn du deinen Hund erfolgreich von dieser abgerufen hast, oder in der beschriebenen Situation geübt hast. Auf jeder Stufe sollte der Rückruf mindestens 5-10 mal gut geklappt haben, bevor du dich an die nächste Schwierigkeitsstufe wagst.

Klappt es auf einer Stufe noch nicht, dann probiere es nicht einfach weiter, sondern schau, wie du Zwischenschritte einbauen kannst. Außerdem kannst du auch einfach nochmal zu einer einfacheren Stufe zurückgehen und den Rückruf mit weniger Ablenkung noch mehr festigen.

Die goldene Regel ist und bleibt: Rufe deinen Hund nur dann, wenn du 50€ darauf verwetten würdest, dass er kommt!

Wie für die Belohnungsliste, habe ich dir auch für die Ablenkungsliste eine Vorlage vorbereitet:

Vorlage Ablenkungsliste